Montag, 3. Februar 2014

Von der Idee zum Buch - Meris

Wie ich Meris kennengelernt habe

Ich habe Meris durch Timona kennengelernt. Sie trifft ihn am Ende ihres Buches. Ich musste mir dafür natürlich Meris´ Lebensgeschichte ausdenken – oder zumindest den Teil davon, der für die Begegnung mit Timona wichtig war, und ein bisschen noch drumherum für mich selbst. So ist das nebenbei bemerkt immer: Als Autorin weiß ich mehr über meine Hauptpersonen als ich letztlich aufschreibe. Ich muss sie eben genau kennen, damit ich sie mitsamt ihrem Verhalten und ihrer Art zu denken und zu sprechen gut beschreiben kann.
Mit Meris ging es mir so: Je mehr ich über sein Leben nachgedacht habe, desto mehr hat er mich als Person, als Charakter, beschäftigt und schließlich überhaupt nicht mehr losgelassen. Ich habe die Kapitel in Timonas Buch, in denen er in Erscheinung tritt, viele Male umgeschrieben. Sie wurden immer umfangreicher und drohten den letzten Teil des Buches zu sprengen. Meris hatte sich "verselbständigt"; es hatte sich eine Dynamik entwickelt, die ich in Timonas Geschichte nicht mehr unterbringen konnte. Da wurde mir klar: Meris brauchte ein eigenes Buch. So strich ich die meisten "Meris-Passagen" aus "Timona" wieder heraus – und nachdem ich "Timona" glücklich zum Abschluss gebracht hatte, vergingen kaum zwei Wochen, bis ich mich an "Das abenteuerliche Leben des Drachen Meris" machte.

Wie das Manuskript entstand

Über Meris zu schreiben, erwies sich als schwieriger, als ich zunächst gedacht hatte, obwohl doch – vorgegeben durch Timonas Geschichte – in den Grundzügen feststand, worum es gehen würde. Aber gerade das war eines der Probleme, mit denen ich zu kämpfen hatte: Wie erzählt man eine Geschichte noch einmal, deren Rahmenhandlung jeder schon kennt? Und zwar so spannend, dass die Leser sie trotzdem verschlingen, als hörten sie gerade das erste Mal davon?! Und zweitens: Wie ließen sich all meine neuen Ideen zu Meris´ Abenteuern möglichst widerspruchslos in Timonas Welt einfügen?
Meine Leser und Leserinnen mögen darüber urteilen, ob es mir gelungen ist. Auf jeden Fall war es mir ein inneres Anliegen, Meris´ Geschichte zu Papier zu bringen. Ich habe an dem Manuskript nur drei Monate gearbeitet, bis die Erstfassung Ende Dezember 2005 fertig war. In dieser Zeit habe ich Tag und Nacht kaum etwas anderes getan und unser Familienleben damit arg strapaziert. Umso mehr habe ich mich über die Zusage des Georg Olms Verlages gefreut, "Meris" im September 2008 zu veröffentlichen. Seither halte ich auch mit "Meris" viele Lesungen, was mir - genau wie bei Timona - immer wieder Spaß macht.